180421 SCU Verabschiedung

Nach dem Schlusspfiff der Zweitligapartie zwischen dem SC Union Emlichheim und dem SV Bad Laer wurde es in der Vechtetalhalle am Sonnabend noch einmal richtig emotional. Nach dem verwandelten Matchball zum 3:1-Sieg durch Kapitänin Alicia Nelson ließen mehrere Spielerinnen ihren Gefühlen freien Lauf. Schließlich waren die Emlichheimer beim erfolgreichen Finale einer starken Saison zum letzten Mal in dieser Zusammensetzung angetreten. Den stimmungsvollen Rahmen vor vollbesetzten Rängen nutzten Heino Konjer und Norbert Bußmann, um das Quartett zu ehren, das zum letzten Mal für das Zweitligateam aufgelaufen war. Bevor Sarah Kuipers, Evann Slaughter, Alicia Nelson und Inga Stegemeyer Blumen und Präsente überreicht wurden, gehörte die Bühne aber der Zukunft des Vereins: die jungen Talente der vierten Mannschaft, die sich mit Trainer Michael Lehmann den Meistertitel in der Landesliga gesichert hat und in die Verbandsliga aufsteigt und den Mädchen aus der siebten Mannschaft, die mit Trainerin Evann Slaughter in der Kreisklasse der Frauen alle Teams hinter sich ließ.

Einmal klein angefangen haben beim SCU auch Inga Stegemeyer und Sarah Kuipers, wenn auch in unterschiedlichen Generationen. Kuipers steht als Zuspielerin noch am Beginn ihrer Karriere, die sie in Zukunft in der Nähe ihres Studienortes Bochum fortsetzen wird. „Wir hoffen, dass Du danach wieder zum SCU zurückkehrst“, betonte Norbert Bußmann. Eine Rückkehr zu ihrem Heimatverein hat auch Inga Stegemeyer bereits hinter sich. Von 2007 bis 2009 führte die Zuspielerin, die im Jahr 2000 zu Emlichheimer Erstligazeiten als 17-Jährige in der ersten Mannschaft debütiert hatte, bei Pollux Oldenzaal in der höchsten niederländischen Spielklasse Regie. Anschließend spielte sie drei weitere Jahre im Emlichheimer Zweitligateam. Die Saison 2017/18 war dann eine äußerst erfolgreiche Zugabe. „Der SCU sagt Danke und verneigt sich vor einer ganz Großen des Emlichheimer Volleyballs“, betonte Bußmann.

Die Wurzeln von Evann Slaughter und Alicia Nelson liegen in den USA. Slaughter spielte zwei Jahre in der ersten Mannschaft und hinterließ dabei als Mittelblockerin nicht nur bei den Gegnern bleibenden Eindruck. Mit ihrer Spontanität und Lockerheit wurde sie auch schnell zu einem Publikumsliebling in der Vechtetalhalle. „Du hast auf dem Spielfeld deinen Emotionen freien Lauf gelassen und wir haben uns alle sehr gern davon anstecken lassen“, sagte Bußmann zu der Amerikanerin, die gerne noch eine Saison in Emlichheim dran gehängt hätte, aber zur Fortsetzung ihres Studiums in die Heimat zurückkehrt. Fest in Emlichheim verwurzelt ist dagegen bereits Alicia Nelson. Neben dem sportlichen Erfolg hat sie auch privat und beruflich ihr Glück in der Region gefunden. Die Belastung von Vollzeitjob und Volleyball ist für sie allerdings nicht mehr zu stemmen. Bußmann sorgte am Sonnabend mit der Anekdote für Erheiterung, wie Nelson im Jahr 2012 nach einem Probetraining in Wien am Brüsseler Bahnhof gestrandet war und von ihrem Spielervermittler Nick Paszinski nach Rücksprache mit dem damaligen SCU-Manager Jan-Heinz Meyerink telefonisch die Anweisung erhielt, sich sofort in den Zug nach Bad Bentheim zu setzen. Daraus wurden sechs Jahre in der ersten Mannschaft, die sie zuletzt sogar als Kapitänin aufs Feld führte. „Für mich bist Du die beste Verpflichtung, die der SCU je getätigt hat“, wählte Bußmann angesichts der erfolgreichen Historie des Vereins ganz besondere Worte. Große Fußstapfen!