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Nach dem verwandelten Matchball im Finale gegen FTSV Straubing kannte die Freude bei den U 14-Volleyballerinnen des SC Union Emlichheim auf dem Feld und Eltern und Fans auf der Tribüne kein Halten mehr. Aber Trainer Michael Lehmann vollführte an der Seitenlinie Luftsprünge, die man nur selten von ihm sieht. „Die Freude war riesig“, sagte der Emlichheimer Verantwortliche, der zwei Stunden später schon wieder den analytischen Blick des Trainers auf das Geschehen des Wochenendes richtete. „Die Mannschaft hat ein überragendes Turnier gespielt. Denn bei dieser deutschen Meisterschaft waren viele gute Teams dabei“, sagte Lehmann, der sich mit seinem Team in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet hatte. Diese positive Entwicklung lässt sich auch an den Resultaten ablesen. Bei der Bezirksmeisterschaft zu Jahresbeginn unterlagen die Emlichheimerinnen dem Rivalen vom SV Bad Laer, der als Dritter ebenfalls eine starke deutsche Meisterschaft gespielt hat, noch glatt in zwei Sätzen. Vor einem Monat lieferten sich die beiden Teams im Finale der nordwestdeutschen Meisterschaft bereits ein Duell auf Augenhöhe, das der SCU im Tiebreak denkbar knapp mit 13:15 verlor. Anschließend intensivierte Lehmann noch einmal die Trainingsarbeit und nahm mit seiner Mannschaft am stark besetzten Turnier in Wiesbaden teil. Da ließen die SCU-Mädchen bereits die gesamte Konkurrenz hinter sich – unter anderem auch den Finalgegner aus Straubing und den Halbfinalkontrahenten ASV Senden. In Wiesbaden zeigten sich neben der spielerischen und taktischen Klasse auch schon das Kämpferherz und das gute Nervenköstum. Mehrfach drehten sie Rückstände. Das zahlte sich am Sonntag im Finale aus, als die Mannschaft auch nach einem 17:20-Rückstand im zweiten Durchgang nicht nervös wurde. Das Team besann sich auf seine Stärken und spielte mutig weiter. So stand am Ende ein verdienter deutscher Meistertitel, der zwar nicht zu erwarten war, aber auch nicht aus gänzilch heiterem Himmel kam. „Betrachtet man die hervorragende Vorbereitung, die Michael Lehmann mit den Mädels über mehrere Jahre und dann intensiv in den vergangenen Monaten gemacht hat, kann man verstehen, warum einige uns schon vor Beginn als Favorit gehandelt haben“, sagte Abteilungsleiter Heino Konjer, der ebenfalls auf der Tribüne mitfieberte.

Nach dem zweiten Platz bei der DM mit der U 18 bringen die Talente des SCU bereits zum zweiten Mal eine Medaille mit in die Heimat – diesmal sogar die goldene. „Wir haben in dieser Saison das Maximale herausgeholt“, sagt Lehmann, der betont: „Für einen Dorfverein, wie wir es sind, sind diese Erfolge wirklich etwas Besonderes. Denn andere Vereine haben ganz andere Möglichkeiten.“ Und da weiß der SCU-Coach genau, wovon er spricht. Denn seine letzten deutschen Meistertitel holte er mit dem Nachwuchs des Topklubs Schweriner SC und deren Spielerinnen aus dem Bundesstützpunkt. Umso höher ist der Erfolg einzuschätzen.