Die erste Mannschaft des SCU ist in die Vorbereitung auf die neue Saison in der 2. Bundesliga eingestiegen – und kam dabei auf Anhieb mächtig ins Schwitzen. Der Start am Dienstagabend war bei hochsommerlichen Temperaturen alles andere als ein leichter Aufgalopp. Denn Alicia Nelson, die zusammen mit Mirko Reich das neue Co-Trainer-Duo beim Zweitligateam bildet, ging in Sachen Fitness und Athletik direkt in die Vollen. Nach einer ersten Laufeinheit auf der Leichtathletik-Anlage in der Nähe der Vechte, standen verschiedene Kraft- und Koordinationszirkel auf dem Programm. Ebenfalls unter freiem Himmel, aber immerhin im Schatten der Vechtetalhalle, die in der ersten Trainingswoche wegen Renovierungsarbeiten noch für den Trainingsbetrieb gesperrt ist. Bevor die ehemalige Diagonalangreiferin des SCU, die nach einer einjährigen Volleyball-Pause viel Lust auf ihre neue Aufgabe hat, das Zepter übernahm, begrüßte Pascall Reiß sein neues Team. „Ich habe Megabock auf die Saison und freue mich, dass es jetzt mit der Vorbereitung losgeht“, betonte der Emlichheimer Verantwortliche, der beim SCU in seine zweite Saison geht. Komplett war das Aufgebot zum Trainingsauftakt allerdings noch nicht. Mit Kiki von Piekartz und Jorieke Bodde sind zwei Neuzugänge von Set Up´65 Springendal (Ootmarsum) aus der niederländischen Ehrendivision noch im Urlaub. „Es war aber schon bei der Vertragsunterzeichnung klar, dass sie ein wenig später einsteigen“, berichtet Reiß. Auch Emelie Siegner vom SV Raspo Lathen, die in der kommenden Saison fest zum SCU-Kader gehören wird, ist in der Auftaktwoche urlaubsbedingt noch nicht mit dabei.

Dennoch tummelten sich beim Start am Dienstag gleich mehrere neue Gesichter. Mit Jopke Schutte war der dritte Neuzugang von Set Up´65 mit von der Partie. Die Niederländerin, die in Uelsen wohnt, freut sich auf die neue Herausforderung und dabei vor allem auf die Auftritte vor heimischem Publikum.. „Ich habe in der letzten Saison zwei Spiele des SCU gesehen. Die tolle Atmosphäre und der Teamgeist haben mich begeistert“, sagt die 22-Jährige, die mit 14 Jahren beim SV Olympia Uelsen mit dem Volleyball spielen begann, ein Jahr später aber bereits auf die andere Seite der Grenze wechselte. Jetzt kommt die Außenangreiferin mit Erfahrung aus der höchsten holländischen Spielklasse zum SCU. Für zwei junge Spielerinnen ist der Wechsel zum SCU dagegen eine ganz neue Herausforderung. Die Lohnerin Jana Brüning und Leonie Klassen aus Lathen schlugen in der vergangenen Saison drei bzw. vier Ligen tiefer auf. Brüning schaffte mit dem SV Union Lohne den Aufstieg in die Regionalliga und wird auch weiterhin für ihren Heimatverein am Ball sein. „Ich trainiere zweimal in der Woche in Lohne und zweimal in Emlichheim. Das ist für mich eine Riesenchance“, sagt die 16-jährige Zuspielerin, die mit einem Doppelspielrecht auch während der Saison für beide Vereine auflaufen wird. Leonie Klassen vollzieht dagegen auf Anhieb den kompletten Schritt. „Mein Ziel ist es weiterzukommen. Deshalb möchte die Chance nutzen, beim SCU in der 2. Bundesliga zu spielen“, sagt die Libera, die ihr Talent wie Jana Brüning in den vergangenen Jahren auch schon bei der NWVV-Auswahl unter Beweis stellte. Gleiches gilt für Marie Maathuis, Chaine Konjer und Malin Arens, die aus den eigenen Reihen in den Kader der ersten Mannschaft aufrücken. Malin Arens wird nach ihrer Knieoperation in Wuppertal allerdings voraussichtlich erst in der zweiten Saisonhälfte ins Geschehen eingreifen können. „Die Operation vor zwei Wochen ist gut verlaufen. Aber ich werde noch einige Monate brauchen, bis ich wieder ganz fit bin“, sagt die Angreiferin. Über Erfahrung auf Zweitliga-Niveau verfügt bereits Laura Broekstra, die nach einer einjährigen Volleyball-Auszeit wieder voll angreifen will. Mit 22 Jahren gehört die Mittelblockerin, die in der vergangenen Saison sporadisch im Emlichheimer Drittligateam am Ball war, bereits zu den erfahrenen Spielerin im Team.

Die Altersstruktur ist auch für das neuformierte Trainerteam eine echte Herausforderung. „Wir haben eine junge, aber sehr talentierte Mannschaft. Die Saison wird sicherlich kein Selbstläufer, ich bin mir aber sicher, dass wir es schaffen uns weiterzuentwickeln“, sagt Pascall Reiß. Mit dem Fitnesslevel zum Start war der Coach sehr zufrieden. Daran hatte in der volleyballfreien Zeit auch eine intensive Fitness-Challenge zwischen Trainerteam und Mannschaft ihren Anteil. „Das hat echt Spaß gemacht. So fit war ich schon lange nicht mehr“, stellte Reiß angesichts zahlreicher Fitness-Übungen und Laufkilometer fest. In den kommenden Wochen bis zum Saisonstart am 15. September mit dem Heimspiel gegen den Meister aus Borken rückt aber wieder mehr und mehr der Volleyball in den Fokus.