Eine besondere Spielrunde im Grafschafter Volleyballsport geht am Sonntag in Lohne über die Bühne. In der Sporthalle am Park findet ab 12 Uhr die Endrunde im Regionalpokal statt, in der gleich zwei Teams aus dem Kreisgebiet vertreten sind: Die Zweitliga-Volleyballerinnen des SCU Emlichheim und das Regionalligateam des SV Union Lohne. Drittes Team ist der Emlichheimer Ligakonkurrent VfL Oythe. „Für uns ist die Pokalendrunde in unser Halle ein echtes Highlight“, beschreibt Union-Trainer Harald Nüsse den Stellenwert des Turniertages, bei dem die drei Mannschaften im Modus „jeder gegen jeden“ den Regionalpokalsieger im Nordwesten ermitteln. Los geht es um 12 Uhr mit dem Kreisduell, das gleichzeitig das erste Pflichtspiel zwischen den ersten Mannschaften der beiden Vereine ist. Anschließend fordern die Lohnerinnen den VfL Oythe heraus, zum Abschluss folgt das Duell der beiden Zweitliga-Mannschaften.

Die Gastgeberinnen haben in dieser Spielzeit bereits ihren Ruf als Pokalmannschaft untermauert und sich in der Vorrunde als Turniersieger durchgesetzt. Anschließend war auch die Bewerbung als Ausrichter der Finalrunde erfolgreich. Für den SCU ist es der erste Pokalauftritt seit mehreren Jahren. Denn in der jüngeren Vergangenheit verzichteten die Emlichheimerinnen auf den Wettbewerb und legten die Konzentration ganz auf die Liga. Dort liegt natürlich auch in dieser Saison das Hauptaugenmerk. Trainer Pascall Reiß will im Pokal aber die Möglichkeit nutzen, Spielpraxis zu sammeln und verschiedene personelle und taktische Möglichkeiten zu testen. „Wir werden einiges ausprobieren“, sagt der SCU-Coach, der mit seinem Team dabei aber auch das Ergebnis nicht aus dem Blick verliert: „Natürlich wollen wir gerne weiterkommen.“

Auf den Sieger aus Niedersachsen und Bremen wartet in der nächsten Runde der Sieger aus dem Westen, gegen den es dann um die Qualifikation für die erste Runde des DVV-Pokals geht, wo der Erstligist VfB Suhl warten würde. „Das ist alles Zukunftsmusik. Wir konzentrieren uns auf das erste Spiel gegen Lohne“, betont Reiß, der im Pokal zum ersten Mal auch auf die junge Zuspielerin Chaine Konjer aus dem Oberligateam setzen kann. Nicht mit von der Partie sind dagegen Anna Meyerink und Malin Arens. Und auch Jana Brüning wird am Sonntag nicht im SCU-Trikot auflaufen. Die Lohnerin, die vom nordwestdeutschen Volleyballverband mit einem Doppelspielrecht ausgestattet wurde und am vergangenen Wochenende in Berlin ihr Zweitligadebüt feierte, tritt für ihren Heimatverein an. Diese Absprache trafen Nüsse und Reiß bereits im Vorfeld des Pokalwochenendes.

Die Gastgeberinnen wollen ihre klare Außenseiterrolle gegen die beiden Zweitligisten offensiv annehmen. „Wir können uns nicht 25 Punkte hinten reinstellen“, sagt Harald Nüsse mit Blick auf manche Pokalüberraschung im Fußball mit einem Augenzwinkern. Das Union-Team will sich dagegen offensiv verteidigen. „Wir müssen von der Aufschlaglinie mit viel Risiko Druck machen, sonst werden wir an die Wand gespielt“, sagt der Union-Coach. Personell haben die Gastgeberinnen allerdings zwei Ausfälle zu verkraften. Svenja Krieger und Linda Frese sind nicht mit von der Partie. Dafür spielt Union mit Janas Schwester Meike Brüning und Änne Assies. Für Krieger wird Zuspielerin Eva Stevens die Kapitänsrolle übernehmen. Angesichts der Qualität auf der anderen Netzseite wollen die Gastgeberinnen besonders viel Kampfgeist in die Waagschale werfen. Aber auch der Genussfaktor soll nicht zu kurz kommen: „Einige spielen am Sonntag vielleicht das einzige Mal in ihrer Karriere gegen Mannschaften aus der 2. Bundesliga“, beschreibt Nüsse den Stellenwert.