Nach dem Abstecher im Regionalpokal in Lohne steht für die erste Mannschaft am Sonntag das nächste Heimspiel in der 2. Bundesliga auf dem Programm. Um 16 Uhr sind die Stralsunder Wildcats in der Vechtetalhalle zu Gast. Die Rollen sieht Trainer Pascall Reiß dabei klar verteilt. „Keine Frage, Stralsund ist der Favorit. Sie haben eine stark besetzte Mannschaft mit erstligaerfahrenen Spielerinnen und gehören zu den besten Teams in der 2. Liga“, betont der SCU-Verantwortliche. Das verdeutlicht auch ein Blick in die Statistik. In den vergangenen Jahren war das Team aus Mecklenburg-Vorpommern in der Abschlusstabelle der 2. Bundesliga stets in der oberen Hälfte zu finden. Die Punkte wollen die Emlichheimerinnen den Gästen aber selbstverständlich nicht kampflos überlassen. „Wir wollen sie mit einem guten Block und einer starken Feldabwehr nerven und mit Unterstützung unserer Zuschauer für eine Überraschung sorgen“, sagt Reiß, dessen Mannschaft bereits zum Saisonauftakt dem letztjährigen Meister aus Borken bei der Tiebreakniederlage einen Zähler abknöpfte. Auch beim folgenden Gastspiel bei Rotation Prenzlauer Berg in Berlin war das vor der Saison neu formierte SCU-Team nicht weit weg von einem Punktgewinn. In den entscheidenden Phasen mussten die Emlichheimerinnen allerdings noch Lehrgeld bezahlen. Das soll sich im Verlauf der Saison ändern. „Die Mannschaft lässt immer wieder aufblitzen, über welche Qualität sie verfügt. Was noch fehlt, ist die Konstanz in unserem Spiel“, sagt Reiß.

Ein Beispiel dafür, war am vergangenen Wochenende auch der Auftritt im Regionalpokal. Nach dem 2:0-Sieg gegen den Gastgeber SV Union Lohne zeigte der SCU in der entscheidenden Partie gegen den Ligakonkurrenten VfL Oythe mehrere Gesichter. So bestimmte das Team um Kapitänin Lona Volkers den zweiten Durchgang nach verlorenem ersten Satz deutlich. „Da haben wir einen gestandenen Zweitligisten klar beherrscht“, blickt der SCU-Coach auf das 25:15 im zweiten Satz zurück. Im Tiebreak bot sich dann aber wieder ein anderes Bild. Da schlichen sich einige Fehler ins SCU-Spiel ein, sodass am Ende ein ebenso deutliches 6:15 zu Buche stand. Angesichts des ungewöhnlichen Zweitliga-Spielplans, der für den SCU im Oktober lediglich das Heimspiel am Sonntag bereit hält, war der Pokalauftritt für Reiß aber trotz des Ausscheidens eine willkommene Abwechslung: „Es haben alle Spielpraxis gesammelt und wir konnten etwas ausprobieren.“

So feierte gegen Lohne Jugendspielerin Chaine Konjer ihr Debüt in der ersten Mannschaft. Ab dem dritten Spieltag können die Spielerinnen mit Jugendspielrecht aus dem eigenen Nachwuchs auch in der Liga eingesetzt werden. Im Vergleich zum Pokalwettbewerb kehren außerdem Anna Meyerink und Jana Brüning, die im Pokal für ihren Heimatverein gegen ihre neue Mannschaftskameradinnen auflief, wieder mit an Bord.

Die Stralsunderinnen waren vor Wochenfrist ebenfalls im Pokal im Einsatz. Dabei wurde die Mannschaft von Trainer André Thiel gegen Konkurrenz aus der 3. Liga und der Regionalliga ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich den Regionalpokal-Titel im Norden. Eine Spielerin der Wildcats muss der SCU am Sonntag besonders im Auge behalten: Anne Krohn gehört seit Jahren zu den stärksten Angreiferinnen der Liga.